Ein Krankenhaus mit Geschichte
Durch eine Stiftung von Clemens August von Bayern wurde im Jahr 1732 das Clemenshospital gegründet. Der Bau wurde von Johann Conrad von Schlaun ausgeführt. Er konnte 1754 mit 16 Betten bezogen werden. Die Barmherzigen Brüder des hl. Johannes von Gott übernahmen hier die Pflege, wie auch schon im vorher angemieteten kleinen Haus am Neuplatz, wo vier Kranke betreut werden konnten. Im Jahre 1811 wurde durch ein Dekret Napoleons die kirchliche Stiftung in die Trägerschaft der Stadt überführt. Die Barmherzigen Brüder, die auf sehr viele Schwierigkeiten bei der Führung des Hauses stießen, wurden abgezogen. Die Städtische Armenkommission konnte kein geeignetes Pflegepersonal finden.
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Das Krankenhaus sollte nach der Idee von Johann Herrmann Hüffer wieder zu einem anerkannten Krankenhaus werden. Durch stetigen und mühevollen Einsatz in den nächsten Jahrzehnten gelang es dem Orden, aus dem baufälligen Hospital mit 20 Betten ein Krankenhaus mit 396 Krankenbetten zu entwickeln. Die Schwestern waren so eng mit dem Aufschwung des Clemenshospitals verbunden, dass sie im Volksmund bald als Clemensschwestern bezeichnet wurden. 1938 gehörte das Clemenshospital zu den größten und bekanntesten Krankenhäusern in der weiteren Region. Die Ausstattung mit modernsten Behandlungsgeräten und -methoden machte es zu einem Anlaufpunkt für Patienten von nah und fern.
- Während der Kriegswirren blieb auch das Hospital in Münsters Stadtkern nicht von Bombenangriffen verschont, so dass zwischen 1943 und 1944 zweimal das Krankenhaus evakuiert und schließlich ganz aufgegeben werden musste. Die Clemensschwestern und deren Patienten machten in den Folgejahren eine Odyssee durch Münster, wobei sie lernten, durch Improvisation das Gut der Krankenpflege aufrecht zu erhalten.
- 1952 gab die Stadt Münster das Städtische Clemenshospital an die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern ab.
- 1957 begannen die zwei Münsteraner Architekten Stevens und Weischer, Planungen für einen Krankenhausneubau zu entwerfen. Mit dem Vertrauen auf Gott und die eigene Schaffenskraft begannen im Jahre 1958 die Vorarbeiten am Düesbergweg.
- Im folgenden Jahr wurde mit den Rohbauarbeiten angefangen. Aufgrund der bestehenden Bodenstruktur wurde das gesamte Gebäude auf insgesamt 600 Pfähle gesetzt, die zwischen 8 und 12 Meter tief in die Erde gerammt wurden.
- Von oben gesehen hatte das Gebäude ursprünglich die leicht abgewandelte Form eines „H", wobei eine strikte Unterteilung in die so genannten Behandlungs- und Bettentrakte gewünscht war. Der Bau dauerte insgesamt drei Jahre, so dass 1962 das neue Clemenshospital bezogen werden konnte.
- Zu dem Haupthaus kamen noch weitere Nebengebäude hinzu, die zum einen zur Versorgung der Patienten beitragen und zum anderen als Wohnbereich für das Personal dienen.
- Von außen gesehen ist der immer noch dominierende Akzent das achtgeschossige Bettenhaus. Besonders gut kann man dieses vom Park aus erkennen, der auf der Südseite des Krankenhauses liegt.
- Im Laufe der Jahre wurden viele bauliche und allgemeinstrukturelle Veränderungen sowie Erneuerungen am Clemenshospital vorgenommen. Bis in die Gegenwart ist das Angebot an medizinisch-therapeutischen Maßnahmen stetig erweitert worden.
So finden Sie nun ein Krankenhaus mit einem großen Leistungsspektrum vor, welches zu den damalig etablierten Abteilungen wie Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Kinderheilkunde, Röntgenologie, Fachbereiche wie die Neurochirurgie, Anästhesiologie und operative Intensivmedizin sowie Thoraxchirurgie vorhält.