Die Anforderungen an Ärzte sind in vielen Kliniken enorm. Nachtschichten, Bereitschaftsdienste und Überstunden stellen eine hohe Belastung für alle Jobs im Gesundheitswesen dar. Dazu kommt die hohe Verantwortung, die Ärzte im Krankenhaus im Umgang mit Patienten tragen. Vor allem, wer sich noch am Anfangs seiner Karriere als Arzt befindet, steht unter Leistungsdruck. Doch mit den richtigen Strategien lässt sich Stress reduzieren.
Akuter Stress und chronischer Stress
Der menschliche Körper ist nicht für dauerhaften Stress ausgelegt. Die Stressreaktionen, die bei akuter Gefahr passieren, erwirkten eine erhöhte Bereitschaft zur Abwehr oder zur Flucht. Für einen Raubtierangriff wäre das äußerst sinnvoll – sobald die Gefahr vorüber ist, erholt sich der Körper von dieser Höchstleistung. Doch die Stressauslöser in Jobs im Gesundheitswesen sind oftmals von Dauer und die Erholungsphasen zu gering. Die Folge: Die körperliche und psychische Gesundheit lässt nach. Daher ist es für die Karriere als Arzt wichtig, sowohl Maßnahmen gegen akuten Stress zu ergreifen, als auch langfristige Strategien gegen die Stressbelastung zu entwickeln.
Welche Methoden bei der Stressbewältigung helfen
Ruhe: Schon eine kleine Pause wirkt Wunder. Zwar meinen vor allem Ärzte im Krankenhaus, dafür keine Zeit zu haben, doch es ist niemandem geholfen, wenn eine Arbeitskraft wegen Überforderung Fehler macht. Ein Moment an der frischen Luft oder an einem ungestörten Ort kann helfen, den Stresspegel einen Moment zu reduzieren.
Tiefe Atmung: Bei Stress atmet man häufig zu schnell und zu flach. Eine tiefere Atmung sorgt für Entspannung. In Stresssituationen hilft es also, länger auszuatmen als man einatmet, damit sich die Atmung vertieft.
Bewusste Entspannung: Indem man sich einen Moment bewusst nur auf seinen Körper konzentriert, kann man erfühlen, wo Muskeln verspannt sind. Diese Muskeln sollte man dann versuchen, aktiv loszulassen. Insbesondere der Schulter- und Nackenbereich sind bei Stress oft verspannt.
Strategien zur Stressbewältigung am Arbeitsplatz
Konsequenz: Schichtende bedeutet Schichtende – für viele Ärzte im Krankenhaus scheint das undenkbar. Wichtig ist jedoch, dass man nach Ende der Schicht tatsächlich nach Hause geht und die Arbeit in der Klinik lässt. Der Freizeit sollte eine hohe Priorität eingeräumt werden. Denn der Ausgleich ist wichtig, damit Ärzte ihrer Tätigkeit auf Dauer nachgehen können, ohne Fehler wegen Überlastung zu machen. Sie können ab und zu Überstunden machen, aber sie sollten Überstunden nicht zur Gewohnheit werden lassen, auch wenn Jobs im Gesundheitswesen in der Regel unterbesetzt sind.
Besseres Zeitmanagement: Für den Job als Facharzt aber auch für die anderen Ärzte im Krankenhaus gilt: Das Delegieren von Tätigkeiten, die nicht zu ärztlichen Aufgabenfeld gehören, ist wichtig. Auch sollte man Aufgaben nach Priorität sortieren. An manchen Stellen ist ein deutliches „Nein“ nötig, wenn der Arzt mit seinen Aufgaben hinterher kommen möchte.
Erfüllende Hobbys und Spaß im Privatleben: Ärzte sind oftmals mit ihrem Beruf so ausgelastet, dass sie ihre privaten Interessen vernachlässigen. Für den Ausgleich sind Unternehmungen mit Freunden und Familie enorm wichtig. Auch Hobbies, bei denen man abschalten kann, senken das Stresslevel. Beispielsweise kann man neue Sportarten entdecken, in einem Chor singen, tanzen oder künstlerisch tätig sein – wichtig ist, dass man dabei keinen Druck empfindet.
Entspannungstechniken: Sport und Hobbies haben eine entspannende Wirkung, daneben gibt es aber auch Techniken, die noch gezielter zur Entspannung beitragen. Dazu gehören beispielsweise Yoga, Tai Chi, autogenes Training und Meditation. Für diese Techniken ist nötig, dass man sich die Zeit nimmt und einen Kurs besucht – dafür profitiert man davon nachhaltig.
Achten Sie auf Warnsignale: Viele Ärzte merken lange nicht, dass ihr Stresspegel schon zu hoch ist. Aus Verantwortungsgefühl und aus Liebe zum Beruf ignorieren sie die ersten Anzeichen für Überlastung. Das hat zur Folge, dass die körperlichen Beschwerden mit der Zeit heftiger werden und sich unter Umständen chronische Krankheiten daraus entwickeln können. Ärzte sollten sich also bewusst machen, ob sie häufig unter Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, Rückenprobleme oder Schlafstörungen leiden. Dann sollten sie unmittelbar einen Gang zurücktreten – ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Schließlich sollte die Belastung nie so groß werden, dass Ärzte aus gesundheitlichen Gründen länger ausfallen.
Wie Ärzte im Krankenhaus Hilfe annehmen können
Einige Kliniken bieten Supervision an oder sogar Selbsthilfegruppen, in denen junge Ärzte sich zu ihren Erfahrungen austauschen können. Über die Belastung zu sprechen, kann helfen. Gerade weil die Tätigkeit als Arzt auch psychisch einiges abverlangt, ist es wichtig, dass sie sich in einem geschützten Rahmen aussprechen können.
Wichtig ist, dass sich eine gute Stressbewältigung immer den Ursachen widmet und es nicht dabei beruhen lässt, die Symptome zu lindern. Vor allem wenn man über mehrere Jahre ständigem Stress ausgesetzt ist und keine Besserung eintritt, führt kein Weg daran vorbei, dass man seine Arbeitsbedingungen aktiv verändert.
Viele junge Menschen streben eine Karriere als Arzt an. Auf der Suche nach Mediziner Jobs oder anderen Jobs im Gesundheitswesen sollte man sich bewusst machen, dass diese Tätigkeit mit Stress verbunden ist. Daher ist es wichtig, die richtigen Strategien zur Stressbewältigung zu kennen und anzuwenden.
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